Warum?!-OS

Merry Christmas Schatz
&& ich liebe dich noch immer
daran hat sich nichts geändert

JA ICH WILL



"Hey Jay ist Chris da?" ich wartete gar nicht die Antwort des Briten ab und rannte sofort in Chris Zimmer. Hm komisch,dass die Tür geschlossen ist, dachte ich noch ,ehe ich Tür aufriss und abrupt stehen blieb. Mein bester Freund lag eng umschlungen und halb nackt mit einer Blondine auf seinem Bett und die Beiden nahmen keinerlei Notiz von meinem Erscheinen. Ich stolperte aus seinem Zimmer und fiel fast die Treppen herunter. Weinend lies ich mich an der Wand herunter gleiten. Meine Welt lag in Trümmern. Einem richtigen kleinen Scherbenhaufen,der von Sekunde zu Sekunde an schwoll und wuchs. "Hey Maus alles okay?" Jay setzte sich neben mich und ich weinte einfach weiter. ich konnte jetzt nicht sprechen. Alles in mir war kaputt. Ein Wunder,dass mein Herz überhaupt noch schlug. Es war gestorben. Ich verlor alles in dieser einen Sekunde. Wie lange kannte ich ihn jetzt schon? Wie lange malte ich mir schon eine gemeinsame Zukunft mit ihm aus? Schon seit dem ersten Tag- seit dem ersten gesprochenen Wort war mir klar, er ist es- er ist genau derjenige mit dem ich mein Leben verbringen will. Und jetzt lag dieser Typ mit irgendeiner daher gelaufenen Blondine in dem Bett,in dem ich ihm so oft zugehört hatte,wenn er ein Problem hatte- in dem er mir alles anvertraut hatte. In dem Bett,dass wir uns immer geteilt hatten,wenn ich da war um ihn zu sehen.. in dem Bett,in dem er mich jede Nacht in den Arm genommen hatte und mir versprochen hatte,dass er mir die Sterne vom Himmel holen würde. Genau in diesem Bett lag er nun mit einer anderen wild knutschend ohne überhaupt von meiner Anwesenheit Notiz zu nehmen. war das fair? Nein das Leben war nie fair- nie gerecht zu mir!
„Wer ist sie überhaupt? Was bildet die sich ein sich zwischen und zu stellen?“
„Schh Maus“
„Kennst du sie?“
„Hm“
„Jay bitte sag mir,dass das nicht seine Neue ist“
„Würd ich gern,aber ...“
„Oh Gott ey! Warum tut das nur so weh?“
„Weil du ihn liebst Maus-“
„Aber das ist unfair- ich will nicht!“
„Hey“
„Nix hey er ist so`n Arsch! Von wegen ich hol dir die Sterne vom Himmel. Von wegen du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben und von wegen ich hab niemanden mehr lieb wie dich! Seit Wochen schon schaut er mich nicht mal mehr mit em Arsch an,ruft mich nie zurück,geht nie an sein verflixtes Handy ran, blockt mich ab,liest keine meiner Nachrichten und wenn ich ihn dann besuche- wenn ich extra wegen ihm hier her nach Berlin fliege- 200 € aus dem Fenster raus werfe für nix- dann knutscht er mit ner anderen auf unserem Bett herum und kriegt nicht mal mit ,dass ich da bin geschweige denn,dass er mir mein verflixtes Herz bricht!“
„Ja ich weiß...“
„Mann Jay! Das tut so weh. Ich kann nicht mehr atmen- ich will nicht mehr atmen. Er ist der einzige der mir überhaupt noch was in meinem bescheuerten Leben bedeutet. Ich schaff das nicht. Es war eh schon immer klar,dass er mich nicht liebt und das wir eh nie zusammen kommen und so aber er hätte mich doch vor warnen können- ich mein ich bin angeblich seine beste Freundin und erfahr nicht,dass er ne neue Freundin hat.“
„Hey!“ Chris schaute uns lächelnd an und ich stand wütend auf.
„Spar dir dein dummes Hey und dein Grinsen auch! Du bist so en mieses Arschloch! Ich scheiß auf deine Freundschaft und ich scheiß auf mein bescheuertes Leben! Schau was du aus mir gemacht hast in den letzten Monaten – das hier tu ich nur wegen dir!“ ich kniff nach dem Messer,dass noch auf dem Tisch lag und schnitt mir vor seinen Augen in den Arm.
Sein lachen erstarb sofort. „Hör auf.. bitte hör auf!“ flehte er mich an,aber es war mir egal. Nichts tat mir so sehr weh,wie das was er tat.
„Das hier ist doch gar nichts! Nichts kann mir so sehr weh tun wie du es immer tust!“
ich schnitt mir tiefer in meine Haut- ich war wirklich außer mir. Langsam merkte ich wie sich alles drehte,aber ich hörte nicht auf. Ich spürte wie das Blut an meinem Arm herunterlief, aber ich konnte nicht aufhören. Ich schnitt wieder in meinen Arm und dann fiel ich hin und alles verdunkelte sich vor meinen Augen.
Und jetzt tat mir nichts mehr weg. Nicht einmal Chris konnte mir mehr weh tun. Es war vorbei und ich war endlich frei.
„Frei denkste! Bleib hier bei mir“ ich hörte eine Stimme,aber ich konnte nicht sagen,wer da sprach. Die Stimme klang ängstlich- aber es war mir egal. Ich war frei und ich würde nicht mehr aufwachen. Ich hatte keine Kraft mehr für weitere Tränen oder weiteren Schmerz. Ich war frei und ich musste es nicht mehr ertragen. Nein das war lange vorbei! Sollte er doch glücklich werden mit dieser namenlose Blondine!Sollte er sie doch heiraten und viele süße kleine Kinder bekommen,die alle wie er aussahen- es war mir egal! Alles war mir scheiß egal. Er hatte mein Herz gebrochen und ich konnte nicht mehr weiterleben. Ohne Herz stirbt man eben- seine Schuld und sein Pech jetzt. Ich hab keine Lust mehr weiter zu leben und mir sein Lachen an sehen zu müssen.

...

Ich öffnete meine Augen wieder. Und ich lag irgendwo in einem hellen weißen Raum. Ist das der Himmel? Nein im Himmel piept es sicherlich nicht oder?
„Fuck ey!“ fluchte ich leise,als ich die Nadel in meinem Handgelenk spürte. Ich folgte dem kleinen dünnen Schlauch,der in einem Gerät endete.
Ich lebte immer noch. Nein. Was sollte ich denn noch tun,damit ich endlich starb? Ich war mir so sicher,dass ich endlich tot war und die ganzen Schmerzen nicht mehr spüren musste. Dass ich endlich frei sein würde.
„Gott sei Dank!“ ich starrte den Blondschopf an und irgendwie wusste ich nicht wer er war. Er erinnerte mich an Chris,aber er war viel älter – er hatte längere Haare,seine Augen leuchteten nicht eher sahen sie ausdruckslos und leer aus,aber als er mich anblickte strahlten sie leicht.
Aber ich spürte dass es Chris war- er berührte meine Hand und ich wusste,dass nur er es sein konnte. Mein Herz hüpfte wieder.
„Chris?“
„Ja. Ich bin so froh,dass du endlich wieder bei mir bist. Nach all den Jahren endlich wieder hier bist.“
nach all den Jahren? Heißt das,dass was ich gerade denke? War ich so lange weg? Es waren nur ein paar Sekunden zwischen der Dunkelheit und dem Licht hier vergangen oder etwa nicht? Aber scheinbar war ich länger nicht bei Bewusstsein gewesen.. Ich hatte alles verpasst- wahrscheinlich Jahre- Ja das hatte er ja gesagt. Er hatte jetzt bestimmt schon eine richtige Familie mit dieser namenlosen Blondine- viele Kinder und er hatte sie wahrscheinlich auch geheiratet. Trug er eigentlich einen Ring? Nein er trug keinen Ring- stellte ich nach einem genaueren Hinsehen fest. Aber das hatte nichts zu heißen.
„all den Jahren?“ fragte ich ihn vorsichtig.
Ich hatte wirklich Angst vor seiner Antwort. Wie lange lag ich da- halb tot oder vielleicht sogar mehr? Warum war er überhaupt hier? Er interessierte sich doch eh nicht für mich. Ich war ihm doch scheiß egal. Also was machte er dann hier? Konnte er mich nicht in Ruhe sterben lassen? Ich wollte nicht mehr leben- war das so schwer zu verstehen?
„Ja 5 Jahre... Alle dachten du würdest nie mehr aufwachen aus dem Koma- aber ich.. ich hab nie aufgehört daran zu glauben,dass du es schaffst. Dass ich dich wieder sehe.. Dass ich dir endlich wieder in die Augen sehen kann.. dich lächeln sehen werde...“
„Warum bist du hier?Vorher wars dir doch auch scheiß egal was mit mir war!“
„Es war mir nie egal was mit dir war oder ist. Ich hab mehr als einen dummen Fehler gemacht und der dümmste war,dich allein zu lassen- dir nichts von Lena zu sagen... und ich hätte dich fast verloren wegen einem dummen Fehler...
Jay hat mir alles gesagt- er hat mir klar gemacht was ich angerichtet hatte... Ich wusste nicht wie sehr du mich brauchst-- wie wichtig ich für dich war.. wie sehr du mich magst.. wie sehr du mich liebst.“
Ich blieb stumm. Was sollte ich auch noch sagen? Er wusste jetzt,dass ich ihn liebte.. Hatte Jay toll gemacht! Na und? Das würde jetzt auch nichts ändern. Er würde wieder und wieder mein Herz brechen,obwohl er wusste was ich für ihn empfand. Da brauchte ich mir gar keine Illusionen zu machen. Ich war jetzt- Moment wie alt war ich den eigentlich? Ich war jetzt 18+5 .. ähm ich war jetzt 23 Jahre alt! Oh Gott! Ich hatte mehr als 1/5 meines Lebens nicht mitbekommen.. aber das war jetzt eh egal. Ich würde mir beim nächsten sich bietenden Moment eh das Leben nehmen und dieses Mal endgültig!
Ich hatte auch jetzt keine Kraft mehr diesen bescheuerten Überlebenskampf zu meistern. Ich war immer noch kraftlos und mein Herz- es arbeitete zwar wieder,aber wie lange denn noch?
Ja nur solange Chris hier war und meine Hand hielt. Nur solange arbeitete mein Herz- nur solange atmete ich noch- nur solange lebte ich noch.
Es fühlte sich richtig gut an- seine Hand auf meiner haut. Es war wie damals als ich im Krankenhaus lag und er mich versuchte zu trösten. Als er noch für mich da war. Als alles seinen Anfang genommen hatte und mir wirklich klar wurde,dass ich ihn mehr als nur mochte.
„Ich will dir nie mehr so weh tun. Ich will und ich werde dir nie mehr weh tun. Kein einziges Mal mehr. Du bist meine Sonne ohne die ich nicht mehr auskomme. Ohne dich gibt es keine Möglichkeit mehr am Meer zu Surfen,ohne dich ist alles eisig kalt, ohne dich fühl ich mich allein und wertlos-ohne dich schlägt mein Herz nicht mehr weiter.
Schh
-lass mich bitte ausreden
auch wenn ich es nicht verdient habe-
Du weißt gar nicht wie oft ich hier nachts weinend vor deinem Bett gesessen habe und gehofft habe,dass du aufwachst.. dass du wieder lachst und mir böse bist...
und jedes mal musste ich hören,dass es meine schuld ist- das ist es auch wirklich gewesen – aber es hat mich kaputt gemacht fast so sehr wie dich hier so liegen zu sehen... und jedes Mal haben die Ärzte gesagt,dass ich es aufgeben soll,dass du es nicht schaffen wirst und dir nur ein Wunder helfen könnte und ich hab gebetet jeden Tag- jede Sekunde war ich hier bei dir und ich hab mit dir gesprochen und mich entschuldigt und Gott angefleht,dass er dich mir zurück geben soll-dass ich dich brauche.
Und heute heute hat er mich endlich erhört und ich hab dich zurück bekommen. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie glücklich ich bin in deine Augen sehen zu dürfen.“
Ich sah ihn nur an und meine Hand fuhr vorsichtig über seine Wange bis hin zu seinen Augen.
Er war so schwach so richtig schwach. Er weinte und ich konnte es nicht ertragen ihn so fertig zu sehen. Wie sollte ich jetzt noch sauer sein? Wie könnte ich jetzt noch einmal versuchen mir das Leben zu nehmen? Es ging nicht. Nicht solange er so fertig war. Er war schon immer das wichtigste in meinem Leben und ich konnte ihm nicht weh tun.
„Schh nicht weinen bitte“
Er lächelte mich an.
„Ich hab dir weh getan und du willst das ich nicht weine.“
Ich nickte nur.
„Ich bin so froh,dass du wieder da bist- ich brauche dich so sehr“
„Ich weiß und deshalb werde ich ewig hier bleiben. Ich bin doch dein Engel“
„Ja.“

...

2 Jahre sind seitdem vergangen. Es hat sich so einiges verändert. Nach meinem Erwachen musste ich noch 2 Monate im Krankenhaus verbringen. Es war nervig und eigentlich wollten mich die Ärzte in eine Psychiatrie abschieben,weil ich mir ja das Leben nehmen wollte-aber Chris konnte dafür sorgen,dass ich nach Hause konnte- Nach Hause bedeutete zu ihm. Er hatte seine eigene kleine Wohnung in Berlin und es war wunderschön dort. Er und Lena hatten sich schon ein paar Stunden nach meinem Selbstmordversuch getrennt. Sie wollte nicht verstehen oder einsehen,dass ich in diesem Moment wichtiger war als sie.
Eine Woche nach meinem Suizit -Versuch verließ er seine Band.
Und seit dem war er jeden Tag an meinem Bett. Er schlief sogar eine lange Zeit bei mir bzw. neben mir.
Und daran hatte sich bis heute nichts geändert. Wir schliefen im selben Bett- teilten wieder alles,was wir auch nur teilen konnten.
Es war endlich wieder alles in Ordnung
...
„ ... und deshalb frage ich dich Christina willst du mich heiraten?“
„Ja“ seufzte ich leise und jetzt war wirklich alles perfekt.


▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬

Merry Christmas Chris :*